In „Bananaland“ skizziert Franz Konrad ein marodes Schlaraffenland der globalen Lebensmittelproduktion. Die „Cavendish Banane Grand Nain“ besser bekannt als “Chiquita” ist die Waagennummer 1 in europäischen Supermärkten und das beliebteste Obst
– seit den 1950er Jahren Symbolfrucht des bürgerlichen Wohlstands, des unbegrenzten
Wachstums und der exotischen Raffinesse. Dabei geht die „Chiquita“ zurück auf die extravaganten botanischen Hobbys europäischer Adeliger im 19. Jahrhundert. Die heute
gezüchtete „AAA Banane“ kann sich nicht natürlich vermehren, ist anfällig für Krankheiten und wird in den ehemaligen tropischen Kolonialgebieten rund um den Globus in
riesigen Monokulturen für den globalen Markt produziert.
In „Bananaland“ produzieren virtuell betäubte Kühe T-Bone Steaks, während sie mit
dem Banana-Man um die eigenen Artgenossen Schach spielen. Auf fast 7m Breite skizziert Franz Konrad den absurden Kreislauf einer Lebensmittelproduktionshybris – vom
der künstlichen Bestäubung der Bananenpflanzen bis zum Marketing Event Buffet im
Tropen-Paradies. Martin Baasch