Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Brünner Gebäude Káznice und dem Kunstzentrum Schaumbad in Graz entstanden zwei Ausstellungen in zwei Städten, die viel gemeinsam haben, sich aber gleichzeitig stark von einander unterscheiden. Die in den Räumlichkeiten der der ehemaligen Justizvollzugsanstalt untergebrachten Ausstellung präsentiert Werke österreichischer und tschechischer Künstlerinnen und Künstler, die die Besonderheiten dieses Ortes widerspiegeln. Die Arbeiten konzentrieren sich auf lokale und aktuelle Kontexte und beschäftigen sich mit Fragen nach Werten und deren Neuverständnis.

Iris Kasper / Kuratorin

Warum haben wir unser Projekt „Andere Städte“ genannt? Sowohl Brünn als auch Graz stehen gewissermaßen im Schatten der Hauptstädte, diese Position gibt ihnen jedoch viel mehr Freiheit. In unserem Fall verstehen wir diesen Begriff jedoch als Bezeichnung von Dingen, Orten oder Erlebnissen, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind und oft nicht in offiziellen Reiseführern zu finden sind. Bei der Wahl des Namens haben wir uns an der Lage der Ortschaften orientiert, in denen sich die beteiligten Institutionen befinden: sei es die sogenannte Bronx von Brünn im Fall Káznice, das ehemalige Stadtgefängnis, oder das Industrieviertel von Graz, wo sich das Schaumbad befindet, untergebracht in einer inzwischen aufgelösten Coca-Cola Fabrik.
Uns interessiert das Leben unter der Oberfläche, hinter den Kulissen, die urbane Wildnis, die Welt der Brachflächen, Parallelwelten und die Werte, die diese „anderen Städte“ schaffen.

Silvie Seborová / Kuratorin